Was ist WIYS und wie funktioniert es?

 

 

Eine einfach zugängliche und tiefgreifende Selbsterfahrungsmethode.

 

Ein "Körper-Geist-Seele Prozess".

 

Ein tiefer Zugang zu Dir selbst, zu Anderen und zum Leben.

 

Ein Weg, Herausforderungen, Entscheidungen oder Themen, die Dich beschäftigen, in ihrer Tiefe zu ergründen und Lösungen oder Deinen Umgang damit zu finden.

 

Ein effektives Werkzeug in Beratung, Coaching und Therapie, angesiedelt im Spektrum der phänomenologischen Methoden.

Geschichte

 

John Cogswell, Psychologe und Therapeut, und Joseph Culp, Schauspieler, Regisseur und Filmemacher, entdeckten die Methode in den 1980ern im Rahmen einer Therapie. Sie arbeiteten diesen "Walking-Prozess" sowohl im therapeutischen Kontext, als auch im Theater- u. Film-Bereich aus. 

Christian Assel, bis dahin Familien-Aufsteller, erlernte WIYS 2008 bei Joseph, brachte die Methode in den deutschsprachigen Raum, gründete kurz darauf das europäische WIYS-Institut und später die WIYS-Akademie.

 

Ich habe seit 2011 die WIYS Ausbildung und die Schulung zum Ausbilden von WIYS-Leiter*inne*n bei Christian durchlaufen und diverse Seminare und Fortbildungen bei Joseph und Christian absolviert. Seitdem arbeite ich mit der Methode und blicke auf reichhaltige Erfahrung im Leiten von WIYS-Gruppen und in der Anwendung in Therapie und Beratung zurück. 

Im Rahmen der WIYS-Akademie arbeite ich eng mit Christian zusammen.

 

 

 

Warum der Name?

 

Durch eine Begegnung mit nordamerikanischen Indigenen entstand der Name "Walking-in-your-Shoes" nach einem indianischen Sprichwort:
"Beurteile niemanden, in dessen Mokassins du nicht tausend Schritte gegangen bist." 

Gehen in den Schuhen des*der Anderen

 

Stellvertretend "geht" jemand in einer Rolle, die nach Deinem Anliegen definiert wird.

Darin kann es sich um eine Person handeln, aber auch um ein Problem oder ein Thema wie etwa meine Gesundheit, meine Beziehung, meine Spiritualität, meine Sexualität usw. Auch eine Entscheidung die ansteht oder verschiedene Optionen die du hast können thematisiert werden.
Die gehende Person erspürt die zur Rolle gehörenden Impulse und agiert sie aus. Dies ist kein Rolle "spielen", sondern ein Erspüren und Zum-Ausdruck-Bringen. Kein "Theater", sondern tiefe Empathie, sensitives und intuitives Erfassen, ein Wissen aus dem Körper und dem Wesen heraus, durch Bewegung übersetzt in körperlich-emotionalen und stimmlich/sprachlichen Ausdruck.

 

In "Walking-Kreisen" praktizieren wir WIYS in einer Gruppe, in der wir uns gegenseitig für das "Gehen" unserer Themen zur Verfügung stellen.
Es gibt zu jedem Walk ein Vorgespräch und als Leiter bin ich behilflich, das Thema für den anstehenden Walk zu präzisieren und in einem prägnanten Satz zu formulieren. 
Jemand aus der Gruppe geht dann diese "Rolle", wobei ich erfragend, unterstützend und begleitend aktiv bin.  
Das, was sich in dem "Walk" zu dem genannten Thema zeigt, ist das Roh- (und Fein- ;) Material, aus dem Du Rückschlüsse und Erkenntnisse (be)ziehst. 
Das anschließende Gespräch dient als Hilfe beim Einordnen, Sortieren, Verstehen, Klären, sofern erforderlich. Optional besteht die Möglichkeit, ein respektvolles Feed-Back aus dem Kreis zu erhalten, auch dabei können wertvolle Aspekte gesammelt werden.

Wichtig ist: bei einem Walk für Dich liegt die Interpretationshoheit letztendlich bei Dir! Schließlich bist Du Fachfrau/-mann für Dein Leben! Die Methode und ich als Leiter sind Hilfen zur Selbsthilfe.

 

Ein schöner Aspekt ist, dass wir uns beim gegenseitig Walken sozusagen "von innen heraus" kennen lernen. Diese tiefe Art des Kennenlernens fördert Verständnis füreinander, Annahme, Respekt und Verbundenheit.

Und auch ein Gewinn für Deine Selbstreflexion: durch die Erfahrung des "Anders-Seins" beim Gehen in einer Rolle, gewinnt auch Dein "Sein-wie-Du-bist" an Kontur.

 

Ein Einzeltermin findet im Zweier-Setting statt.

Einen Walk kannst Du dann mit meiner Unterstützung selbst gehen oder ich walke für Dich.

Beides ist möglich und du entscheidest das nach dem Vorgespräch in unserem (Online- oder Live-) Treffen. 

 

Der Walking-Prozess ist niedrigschwellig, d. h. einfach zugänglich, kann aber recht intensiv sein.

Ein Walk kann Dir u. U. Schmerz, Peinliches, Scham oder Sonstiges spiegeln, das Du vielleicht nicht gerne als "Deines" annimmst oder ungern erinnerst. Darauf zielen ja unsere (einst vlt. lebenserhaltenden) Vermeidungsstrategien ab, uns nicht erinnern zu müssen.
Es ist jedoch genau dieses Hinschauen, Erkennen und einen neuen Umgang finden, womit wir Themen und Probleme verarbeiten und zum Abschluss bringen. Erst dann können wir auch wirklich weitergehen.

 

Die Grundhaltung mit der ein WIYS-Prozess gut funktioniert ist somit eine, in der Du bereit bist, authentisch "Du" zu sein bzw. es zu werden. In der Du bereit bist Rollen, Lieblingsbilder von Dir, Muster, Prägungen und alte (Überlebens-) Strategien zu reflektieren und wenn nötig (d. h. Deiner Meinung nach besser für Dich) zu modifizieren oder abzulegen.

 

Und er verlangt ein Einlassen auf etwas, das für unseren rationalen Verstand nicht so einfach fassbar ist:

Wie kann es sein, dass jemand, der Dich nicht kennt, einen Walk für Dich geht und Dir dabei eventuell Szenen Deines Lebens vorführt, Eigenheiten oder innere Befindlichkeiten Deiner selbst oder Deiner Bezugspersonen, die Du gar nicht geäußert hast? Lass Dich überraschen!